écrit par Viveca von Lilienfeld-Toal und Maya Schuster, S6DE, Lënster Lycée international school
Während die Welt auf Kriege, Klimakatastrophen und globale Konflikte blickt, wird ein Land in den Schatten der internationalen Aufmerksamkeit gedrängt: Mozambique. In der ehemaligen portugiesischen Kolonie, lokalisiert am Indischen Ozean, eskaliert eine tiefgreifende humanitäre Krise, welche weitgehend unbemerkt bleibt. Mozambique ist ein rohstoffreiches Land im Südosten Afrikas mit rund 30 Millionen Einwohnern, ist jedoch gleichzeitig von Armut und politischer Instabilität geprägt. Hinzu kommen regelmäßige Cholera-Ausbrüche und wirtschaftliche Unsicherheiten, die das Leben vieler Einwohner erschweren. Seit 2017 leidet die Nordregion Cabo Delgado unter islamistischer Gewalt durch die Terrorgruppe Al-Shabab, welche durch Tötungen, Plünderungen und sexualisierter Gewalt die Bevölkerung aus ihrer Heimat vertreibt.
In den letzten Jahren verschärfte sich die zunehmend komplexe humanitäre Krise in Mozambique, welche sowohl durch Naturkatastrophen als auch durch gewaltsame Konflikte verursacht wurde und in diesen Tagen ca. 600.000 Menschen im ganzen Land betrifft. Wirtschaftliche und soziale Probleme, die tief in politischer Instabilität und bewaffneten Auseinandersetzungen verwurzelt sind, beeinflussen das tägliche Leben der Bevölkerung und schaffen einen instabilen Lebensraum, geprägt von Ernährungsunsicherheit, fragiler Infrastruktur und Gewalt.
Ein Blick auf die im Dezember 2024 veröffentlichten Daten der „Humanitarian Action“ zeigt deutlich das Ausmaß des Problems: 1,3 Millionen Menschen sind auf Hilfe angewiesen, wobei ein Finanzierungsbedarf von bis zu 352,1 Millionen US-Dollar besteht . Dennoch bleiben internationale Finanzierung und humanitäre Hilfe beschränket – mit „nur 41 % finanziert – dem bislang niedrigsten Stand. Die Lebensmittelhilfe […] deckt lediglich 13 % des Bedarfs in Cabo Delgado.
Nichtsdestotrotz nimmt die eskalierende Gewalt nichtstaatlicher bewaffneter Gruppen in Cabo Delgado weiter zu , verschärft durch die Folgen von Naturkatastrophen wie dem Zyklon Freddy im Jahr 2023. Mozambique steht daher vor großen Herausforderungen bei der Erholung und dem Erreichen langfristiger sozial-ökologischer und politischer Stabilität. Der anhaltende Mangel an Sicherheit sowie weitverbreitete Vertreibungen der Bevölkerung belasten das Land weiterhin schwer und verschärfen die humanitäre Notlage. Ohne internationale Aufmerksamkeit läuft Mozambique Gefahr, künftig übersehen zu werden – mit verheerenden Folgen für die ohnehin von schweren Krisen geprägte Population des Landes.
Trotz der alarmierenden Lage in Mozambique bleibt die internationale Reaktion gering, u.a. aufgrund der gewaltsamen Konflikte innerhalb des Landes. Hunderttausende Menschen, welche aus ihren Heimatsorten vertriebene wurden, leben ohne Zugang zu sauberem Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung. Nichtsdestotrotz bleibt die internationale Hilfe mangelhaft – es fehlt an finanziellen Mitteln, Ressourcen und logistischer Unterstützung, um wirksam auf die humanitäre Krise zu reagieren. Die Gründe dafür liegen an geringer medialer Aufmerksamkeit, während andere Krisen - sowie die Ukraine oder der Sudan - im weltweiten Vordergrund stehen. Die Folgen sind dramatisch: Gefahr von Instabilität, sozialer Radikalisierung und Armut wachsen – kaum beachtet – täglich, während die humanitäre Krise in den Schatten der internationalen Aufmerksamkeit gerät.
Valentin Tapsoba, Direktor des UNHCR-Regionalbüros für das südliche Afrika, warnt das internationale Unterstützung notwendig ist, um das Leiden der Bevölkerung zu beenden: „Wir zählen auf die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, um rechtzeitig finanzielle Mittel bereitzustellen und sicherzustellen, dass Menschen, die vor Gewalt fliehen, Zugang zu der dringend benötigten Hilfe haben.“
Aktuell verschärft sich die humanitäre Notlage in Mozambique. In vielen Teilen Cabo Delgados kommt es weiterhin täglich zu eskalierenden Angriffen durch bewaffnete Gruppen, wodurch Dörfer niedergebrannt und Menschen verletzt, getötet und verschleppt werden. Tausende Flüchtlinge drängen sich noch immer in überfüllten Lagern für Flüchtlinge und Vertriebene, um dort Trinkwasser, medizinische Versorgung und Zugang zu sanitären Einrichtungen zu erhalten. Diese Notwendigkeiten sind jedoch auch in Flüchtlingslägern kaum ausreichend. Insbesondere Kinder, Frauen und junge Erwachsene sind betroffen. Laut eines Berichts von UNICEF benötigen aktuell ca. 3,4 Millionen Kinder aufgrund der zunehmenden Konflikte, Wetterbedingungen und gesundheitlichen Notfällen innerhalb des Landes humanitäre Hilfe - an internationale Hilfe mangelt es jedoch weiterhin.
Trotzdem mangelt es weiter an humanitärer Hilfe. Viele Hilfsorganisationen in Mozambique leiden an fehlender Finanzierung, Mangel an Personal und gefährlichen Einsatzbedingungen. Sollte sich die Situation bald nicht verbessern, drohen der Bevölkerung langfristige Schäden und Folgen, welche die humanitäre Notlage verschlimmern. Um das Land aus dem Kreislauf der Armut und Gewalt zu brechen, wird internationale Unterstützung verlangt: gezielte Investition in Bildung, Infrastruktur und Gesundheitsversorgung öffnet Wege aus Armut und Instabilität.
Mozambique steht am Rande einer humanitären Katastrophe, welche jede Sekunde ohne sofortige Aufmerksamkeit weiter eskaliert. Es reicht nicht, humanitäre Krisen nur wahrzunehmen, wenn sie kurzfristig im Fokus der globalen Aufmerksamkeit stehen. Um Mozambique zu helfen, muss die internationale Gesellschaft Verantwortung übernehmen, um der Bevölkerung zukünftig ein besseres Leben zu ermöglichen: durch finanzielle Unterstützung, mediale Aufmerksamkeit und gezielte Hilfe kann Mozambique aus dem Schatten treten und den Weg in eine stabile und sichere Zukunft einschlagen.
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