Ukraine-Krieg: „Bomben auf Schwangere sind inakzeptabel“

CARE appelliert an alle Konfliktparteien, die Zivilbevölkerung zu schützen / Frauen und Kinder tragen die Hauptlast dieser schrecklichen Eskalation.

Luxemburg, 11. März 2022. Die Hilfsorganisation CARE ist zutiefst besorgt über den Schutz der Zivilbevölkerung, die im Ukraine-Krieg zwischen die Fronten geraten ist. „In den vergangenen zwei Wochen gab es zahlreiche Berichte über Angriffe auf zivile Infrastrukturen, zuletzt sogar auf ein Kinderkrankenhaus“, erläutert der luxemburgische CARE-Direktor, Frédéric Haupert, „Bomben auf Krankenhäuser, die Schwanger und Neugeborene beherbergen sind ein inakzeptabler Verstoß gegen die Regeln, die das humanitäre Völkerrecht auch in Kriegssituationen festschreibt.“

Seit Beginn des Krieges hat die Weltgesundheitsorganisation mindestens 18 Vorfälle bestätigt, bei denen medizinische Einrichtungen in der Ukraine schwere Schäden erlitten. CARE fordert die Konfliktparteien nachdrücklich auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und sich an die Grundsätze des humanitären Völkerrechts zu halten.

„Wir wissen aus anderen Konflikten wie Syrien und Jemen, dass die fundamentalsten Bedürfnisse von Mädchen und Frauen, insbesondere von Schwangeren, viel zu oft nicht erfüllt werden: prä- und postnatale Versorgung, Schutz vor Missbrauch und Gewalt sowie sichere Unterkünfte und angemessene Ernährung sollten eine Priorität der humanitären Hilfe sein.“

CARE ist auch weiterhin besorgt über die Evakuierung von Zivilist:innen aus den Konfliktgebieten. „Es muss dringend eine Vereinbarung getroffen werden, dass die Zivilbevölkerung die Städte in die gewünschte Richtung verlassen kann. Diese Wege müssen von allen Konfliktparteien garantiert werden“, fordert Taprogge.

Die Flucht vor Gewalt ist für Frauen, die allein mit ihren Kindern unterwegs sind, besonders gefährlich. So auch für die 25-jährige Eugenie. Die junge Mutter war gemeinsam mit ihrem elf Monate alten Baby und der fünfjährigen Sofia 28 Stunden lang unterwegs ins benachbarte Rumänien. „Es war sehr beängstigend auf der Straße. An einer Stelle sahen wir acht Raketen über uns hinwegfliegen. Mein Mann hat uns bis zur Grenze gefahren und in Sicherheit gebracht. Dann hat er umgedreht und ist zurückgefahren. Ich habe solche Angst um ihn.“

So hilft CARE in der Ukraine: CARE unterstützt seine lokalen Partnerorganisationen dabei, in der Ukraine, an den Grenzübergängen und in den Nachbarländern warme und sichere Räume für Flüchtende zur Verfügung zu stellen sowie haltbare Lebensmittel, Schlafsäcke, Windeln und andere lebensnotwendige Hilfsgüter in die Ukraine zu schicken. Zudem wird derzeit die psychologische Betreuung von traumatisierten Kinder vorbereitet.