CARE zu den gestrigen Luftschlägen auf Hodeidah: „Friedensgespräche im Jemen sind akut in Gefahr“

450.000 Jemeniten bereits auf der Flucht, humanitäre Hilfe muss ausgeweitet werden.

Luxemburg/Sanaa, 03.08.2018. Nach den gestrigen Luftschlägen auf die jemenitische Hafenstadt Hodeidah spitzt sich die Lage für die Zivilbevölkerung weiter zu, warnt die internationale Hilfsorganisation CARE. Die Angriffe trafen einen Fischmarkt sowie den Eingang eines Krankenhauses und verletzten mindestens 70 Menschen. 20 Menschen wurden nach offiziellen Angaben getötet, darunter auch Krankenhausmitarbeiter. 

„Wir hatten gehofft, dass die jüngsten Feuerpausen rund um die Hafenstadt Hodeidah eine Chance für Friedensgespräche sein könnten. Die jüngsten Luftangriffe machen diese Hoffnung zunichte, wieder sind es die Ärmsten und Verwundbarsten, besonders Frauen und Kinder, die darunter leiden“, so Frédéric Haupert, Direktor von CARE Luxemburg.


Nach aktuellen UN-Berichten haben die andauernden Angriffe auf Hodeidah in den letzten Wochen 450.000 Menschen aus der Stadt vertrieben. Die jüngsten Angriffe könnten jetzt eine weitere Fluchtwelle auslösen und humanitäre Organisationen an die Grenze ihrer Kapazitäten bringen. Der Bürgerkrieg im Jemen dauert schon seit über drei Jahren an und die Zahl der Betroffenen steigt täglich: Mehr als 10.000 Menschen sind bereits gestorben. Aktuell sind 22 Millionen Jemeniten dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen, 8 Millionen Menschen leiden Hunger.

„Der Krieg bringt Krankheiten, Hunger und Vertreibung. Das Leid der Menschen im Jemen ist unvorstellbar und erhält viel zu wenig Aufmerksamkeit. CARE ruft daher alle Konfliktparteien dazu auf, schnellstmöglich erneut zu einem Waffenstillstand zurückzukehren und einen Friedensprozess einzuleiten“, sagt Haupert.   

CARE arbeitet bereits seit 1992 im Jemen und ist eine der wenigen verbliebenen Hilfsorganisationen vor Ort, die trotz extrem widriger Umstände durchgehend Hilfe leisten. In Hodeidah hilft CARE mit Frischwasser sowie Nahrung und besonders armen Familien auch mit Bargeld. Frauen und Mädchen stehen dabei im Zentrum unserer Hilfe.