CARE Jahresbericht 2021

Neue Herausforderungen, neue Formen der Hilfe

Während im zurückliegenden Jahr die weltweite Situation des Bedarfs an humanitärer Nothilfe erneut alle traurigen Rekorde brach und sich 2022 dieser Trend nochmals dramatisch beschleunigte, veröffentlicht die Hilfsorganisation CARE Luxemburg ihren Jahresbericht 2021, in dem sie dokumentiert, wie sie auf die zahlreichen komplexen Notlagen reagierte.

 

„Über die aktuellen Verwerfungen der politischen Architektur hinaus, die sich durch die Ukraine/Russland-Krise ergeben, führen die weltweite Covid-Krise, der Klimawandel, politische Unruhen, Konflikte und Kriege zu einer dramatischen und oft auch gefährlichen Gemengelage, die unsere Hilfe fordert wie nie und gleichzeitig die humanitäre Arbeit besonders erschwert. Sowohl 2021 als auch 2022 erreicht die Zahl der Menschen, die dringend humanitäre Hilfe benötigen, erneut traurige Rekorde“, erklärt der luxemburgische CARE-Direktor, Frédéric Haupert die Herausforderungen der Hilfsorganisation. „An diesen großen Aufgaben werden wir kollektiv scheitern, wenn sie weiterhin kaum Berücksichtigung in den Medien finden und wenn akute Nothilfe, wie auch langfristige Lösungsansätze – global gesehen - weiter nicht ausreichend finanziert werden.“

Hilfe aus Luxemburg

Trotz aller sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten, mit denen auch Luxemburg zu kämpfen hat, erklärte sich 2021 erneut eine wachsende Zahl an Menschen bereit, die CARE-Hilfe mit einer Spende zu unterstützen. Gleichzeitig blieb auch die luxemburgische Regierung stark an der Seite von CARE engagiert und baute ihre Unterstützung für die humanitäre Soforthilfe sogar aus.

Um im zurückliegenden Jahr der dramatischen Entwicklung der humanitären Krisen gerecht zu werden, konnte die luxemburgische Hilfsorganisation ihre Arbeit weiter strategisch gezielt stärken:  

Die gezielte Förderung von Innovation in den Projekten und eine Konzentration auf die besonders schwierigen und komplexen Krisen, wie dem Jemen, Somalia oder die Region des Tschad Sees, ermöglichten es, die Wirksamkeit und die Reichweite der Projektfinanzierungen aus Luxemburg weiter zu verbessern.

Frauen und Mädchen im Zentrum der Hilfe

Im zurückliegenden Jahr gelang es dem luxemburgischen CARE-Team und den lokalen Partnern, jenen eine starke Stimme zu geben, deren Bedürfnisse noch immer viel zu oft übersehen werden und die doch zentraler Bestandteil jeder effektiven Hilfe sind: Frauen, Mädchen und Neugeborenen. Mit mutigen Pilotprojekten wie z.B. im Sudan zur Verbesserung der Gesundheit von Frauen oder dem Schutz vor Gewalt in Jordanien machen die luxemburgischen Projekte Schule. Frauen und Mädchen werden hier in die Umsetzung der Hilfe eingebunden und so gefördert, dass sie auch die Führung übernehmen.

2021 engagierten sich 70 % der CARE-Projekte für Verbesserung die Ernährung und Gesundheit von schwangeren Frauen und Kleinkindern, weitere 6 Prozent waren dem Schutz von Gewalt gegen Frauen und Kindern in humanitären Krisen sowie der Traumabewältigung gewidmet.

In Luxemburg: Neue Partnerschaften, neue Ideen

Auch in Luxemburg selbst waren es neue Aktionen und neue Partnerschaften, die die Wirkung der CARE-Hilfe stärkten. An der Seite von engagierten Jugendlichen, die in ihren Schulen von CARE zu „Correspondants Humanitaires“ ausgebildet wurden, kämpfte die Hilfsorganisation, gegen das Vergessen der dramatischen weltweiten humanitären Lage in den Medien. Zahlreiche Gemeinden, Jugendhäuser, Maison Relais und Primärschulen mobilisierten mehrere Tausend Kinder und Eltern, um im Dezember mit der Aktion „1.000 Luuchten“ auf die Bedeutung einer guten Ernährung für Mutter und Kind während der ersten 1.000 Tage im Leben eines Kindes aufmerksam zu machen.

Auch der dayCARE, der seit über 10 Jahren Schüler und Unternehmen für die berufliche Orientierung in Luxemburg mobilisiert und gleichzeitig Spenden sammelt, erfuhr trotz der coronabedingten Zwänge mit 250 teilnehmenden Schülern und 90 Unternehmen einen großen Zuspruch. (www.daycare.lu)

Zuguterletzt konnte die in Luxemburg entwickelte CARE-Klima-Akademie für Mitarbeiter von Unternehmen (www.climatechange.lu) dank der Unterstützung der Bourse de Luxembourg online gehen. 

Jahresbericht 2021