CARE zum Coronavirus: Zeitfenster zum Schutz für arme Länder extrem klein, internationale Gemeinschaft muss jetzt handeln

160 Länder weltweit von der Pandemie betroffen, CARE erweitert Hilfsprogramme

Luxemburg, den 20. März 2020. Die internationale Hilfsorganisation CARE verpflichtet sich angesichts der Coronavirus-Pandemie ihre Hilfsprogramme anzupassen sowie ihre Arbeit zu erweitern. Fokus der Nothilfe ist vor allem die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser sowie die Einrichtung von sanitären Anlagen in Ländern mit schwacher Infrastruktur.
„Aktuell ist das weltweite humanitäre System nicht auf einen größeren Ausbruch von COVID-19 in Krisengebieten und chronisch armen Regionen vorbereitet. Ärmere Länder mit einer extrem schwachen medizinischen Infrastruktur müssen jetzt unterstützt werden. Wir fordern die internationalen Geber daher auf, ihre finanzielle Unterstützung zu erhöhen, damit wir den am stärksten gefährdeten Menschen der Welt helfen können, bevor es zu spät ist “, erklärt Frédéric Haupert, Direktor von CARE Luxemburg.
„In der Region Kurdistan im Irak ist CARE eine der wenigen verbliebenen Hilfsorganisationen, die Wasser- und Sanitärdienste für Flüchtlingscamps und lokale Gemeinden bereitstellt. Leider können wir den Bedarf nicht decken, weil viele Geber ihre Finanzierung von Nothilfeprojekten in den letzten Monaten reduziert haben. Gerade jetzt brauchen wir aber dringend weitere Mittel, sonst könnte die Situation sich dramatisch zuspitzen“, berichtet Wendy Barron, CARE Länderdirektorin im Irak.
„Seit Monaten stehen wir in einigen humanitären Krisenherden wie im Jemen, Syrien oder Irak vor ernsthaften Zugangsproblemen. Wenn sich das Coronavirus weiter in diese schwer erreichbaren Regionen ausbreitet, könnten die Folgen verheerend sein“, mahnt Frédéric Haupert. „Neben den Konfliktregionen dürfen wir aber auch die chronisch unterversorgten Landstriche vom Niger über Laos bis nach Papua-Neuguinea nicht vergessen. Wir haben noch keine humanitäre Krise erlebt, die sich so schnell und heftig ausbreitet wie die Corona-Pandemie“, so Haupert.
CARE arbeitet derzeit in 23 Ländern daran, die Versorgung mit Wasser und sanitärer Hilfe auszubauen. Während sich die Bevölkerung in den Industrieländern größtenteils in Quarantäne befindet und fließendes Trinkwasser sowie Seife nutzen kann, ist diese Grundversorgung in vielen Teilen der Welt nicht gewährleistet.
“Uns bleibt nur wenig Zeit, Hilfe zu leisten, anzupassen und weitere Hilfe vorzubereiten, bevor sich die Situation dramatische verschlechtert und die Reisbeschränkungen durch COVID-19 unsere Arbeit unmöglich machen. Wir bitten daher um Spenden, um die Menschen in den großen humanitären Krisen weiter unterstützen zu können und zudem spezielle COVID-19-Präventionsarbeit zu leisten!