CARE Jahresbericht 2019

Eine Organisation, die in stürmischen Zeiten funktionieren kann und muss / Rückblick inmitten der globalen COVID-19-Krise

Als am 10. März 2020 die WHO die Verbreitung des COVID-19 zu einer Pandemie erklärte, rief CARE weltweit die umfassendste Nothilfeaktion ihrer 75-jährigen Geschichte ins Leben. Erstmalig wurde CARE nicht in wenigen Krisenländern aktiv, um dort den besonders betroffenen Bevölkerungsgruppen zu helfen, sondern startete ein sofortiges Notprogramm in allen Ländern, in denen die Organisation aktiv ist – vom Jemen, über Venezuela bis Uganda und dem Irak. Bereits einen Monat später erreichte die CARE-COVID-19-Hilfe 1,9 Millionen Menschen in 63 Ländern - bis zum Juli 2020 waren es schon 16 Millionen Menschen.
Anlässlich der Veröffentlichung des CARE-Jahresberichtes 2019 erklärt Robert Schadeck, Präsident der luxemburgischen CARE-Organisation: „Langsam lichtet sich der Nebel der COVID-19-Krise und gibt den Blick frei auf unsere Herausforderungen als humanitäre Organisation. Längst rechnen die Vereinten Nationen mit einer Verdoppelung der Hunger leidenden Menschen. Unsere Expertinnen und Experten in Ländern wie dem Niger, Jemen oder Somalia teilen die Sorge vor einer ‚Hunger-Pandemie‘.“

2019: ein Jahr mit vielen humanitären Herausforderungen
Das ist der Kontext, in dem CARE auf das Jahr 2019 zurückblickt - ein Jahr voller humanitärer Herausforderungen: der Sturmkatastrophe Idai in Mozambique, den Konflikten und Flüchtlingskrisen im Jemen, Irak, Syrien sowie der Klimakrise, die in der Sahelregion und in Südostasien die Lebensgrundlage von zahllosen Familien bedroht.
Die Schwerpunkte der luxemburgischen CARE-Arbeit lagen auf drei Bereichen: in der humanitären Hilfe hat sich CARE auf die medizinische Versorgung und den Schutz von über 41.000 Frauen, Mädchen und Kleinkindern in komplexen Krisen und Konflikten konzentriert. Insgesamt erhielten 2019 über 170.000 Menschen lebenswichtige Nothilfe. In der langfristigen  Entwicklungszusammenarbeit wurde die Ernährung und medizinische Versorgung von Schwangeren und Kleinkindern verbessert. Diese Aktivitäten konnten fast 40.000 Menschen direkt
erreichen. Im Kontext der Klimakrise wurden über 17.000 Familien und Landwirte dabei unterstützt, ihren Lebensunterhalt anzupassen und zu sichern.

Partner und Spender bauten Unterstützung aus
Dabei konnte CARE im zurückliegenden Jahr auf die Unterstützung der luxemburgischen Spender und Partner zählen. Neben den privaten Spenden nahm auch die Förderung der humanitären Hilfe durch die luxemburgische Regierung zu. Mit ihr konnte das CARE-Team zudem einen neuen 4-jährigen Rahmenvertrag vorbereiten, der ab diesem Jahr die Hilfe für Mütter und Kleinkinder weiter stärkt.
„Partnerschaften und Veranstaltungen mit Gemeinden und Schulen ermöglichten es unserem kleinen Team, viele Menschen in Luxemburg zu informieren und zu mobilisieren“, erklärt Robert Schadeck. Weit über 100 Freiwillige engagierten sich beim ING Night Marathon, dem „Marche des 1 000 lumières“ vor Weihnachten und vielen weiteren Veranstaltungen. Der dayCARE, eine Aktion, für die sich in den letzten 10 Jahren hunderte Unternehmen und viele tausend Schüler stark gemacht haben, konnte mit dem Unternehmensnetzwerk IMS,dem Bildungs- und dem Arbeitsministerium sowie dem Europäischen Sozialfonds weiter ausgebaut werden. Gemeinsam mit dem Umweltministerium wurden weitere Projekte initiiert, die es besonders armen
Bevölkerungsgruppen ermöglichen, sich auf die drastischen Konsequenzen des Klimawandels einzustellen.


Hilfe auch in stürmischen Zeiten
„CARE ist eine Organisation, die gerade in stürmischen Zeiten funktionieren kann und muss. Doch erst die Solidarität aus Luxemburg versetzt uns in die Lage, den großen Herausforderungen die Stirn zu bieten“, erläutert der luxemburgische CARE-Präsident. „Diese Solidarität verpflichtet uns zu einem äußerst vorsichtigen und effizienten Umgang mit den Geldern, die uns anvertraut werden. Um gleichzeitig eine möglichst große Wirkung zu haben, werden wir uns auch weiter in den komplexen Krisen engagieren, um gerade jenen zu helfen, die unsere Hilfe besonders dringend benötigen. Gleichzeitig setzen wir auf neue und innovative Ansätze der Hilfe, die in schwierigen und gefährlichen Situationen großen Nutzen haben.“

Jahresbericht 2019