Dadaab: Hilfe in Sicht

Fatumo, eine Witwe und Mutter von vier Kindern erzählt von ihrer Flucht aus Somalia

Ich kam 1994 nach Dadaab. Meine Familie und ich mussten vor dem Bürgerkrieg in unserer Heimat Somalia fliehen. Tagelang liefen wir, auf der Suche nach einem sicheren Ort. Meine Familie und ich hatten keine andere Wahl als uns von Wildfrüchten zu ernähren.


Glücklicherweise entdeckten wir auf dem Weg einen Fluss, wo wir uns mit etwas Wasser für die weitere Reise eindecken konnten. Eine kurze Strecke nahm uns ein Lastwagen mit. Allerdings ließ er uns an einem verlassenen Ort raus, wo keine Menschenseele mehr lebte. Also mussten wir weiter ziehen. Eine harte Zeit, in der Hunger und Durst zu unserem Alltag gehörten. Aber es blieb uns nichts anderes übrig als durchzuhalten und weiterzugehen.

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Hilfe in Sicht – aber für ihren Ehemann zu spät

Wir verbrachten viele schlaflose Nächte in der Kälte, als wir plötzlich aufsteigenden Rauch und damit ein Zeichen von Leben in der Ferne sahen.
Es war eine große Erleichterung, zu wissen, dass auch uns bald geholfen wird. Wir trafen andere Menschen vor dem Flüchtlingscamp, die wie wir aus dem Krieg geflohen waren und auf die Registrierung warteten. Eine Frau namens „Nabiho“ gab uns Wasser und Nahrung, vor allem unsere vier Kinder weinten schon vor Hunger und waren sehr geschwächt. Auch mein Mann war kraftlos und krank. Er konnte nicht mehr reden und das Atmen fiel im schwer. Nach drei leidvollen Tagen starb mein Mann, noch bevor wir irgendwelche Nahrungsmittelhilfe bekamen.


Nach zwei qualvollen Wochen an der Grenze war ich überglücklich, als das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen uns im Flüchtlingslager Dadaab registrierte und an CARE weiter verwies, wo wir Nahrungsmittel und andere lebenswichtige Hilfsgüter bekamen, um dort ein neues Leben zu beginnen. Von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit bekamen wir Feuerholz, mit dem wir die erhaltenen Nahrungsmittel kochen konnten.
Seitdem bekommen wir regelmäßig unsere Rationen.
Meine Kinder können jetzt Haferbrei frühstücken und sind wieder gesund. Zwei meiner Töchter gehen jetzt zur Schule, wo sie auch etwas zu essen bekommen.

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Das bedeutet aber nicht, dass wir genug zu essen haben. Außerdem ist es sehr schwierig, als Witwe vier Kinder alleine großzuziehen. Das Essen reicht eigentlich nie für die 15 Tage, für die es vorgesehen ist. Ich strecke es deshalb, indem wir nur zweimal am Tag essen: Einmal morgens, einmal abends. Sonst reicht es einfach nicht. Ich hoffe, dass wir bald wieder mehr Nahrung bekommen.