Bangladesch: Hilfe für Geflüchtete aus Myanmar

19.09.2017: Myanmars Nachbarland Bangladesch nimmt hunderttausende Menschen auf, die vor Gewalt in ihrer Heimat fliehen. CARE hilft vor Ort.

 

Mehr als 400.000 Menschen flohen in den letzten drei Wochen aus Myanmar ins benachbarte Bangladesch, nachdem im nördlichen Bundesstaat Rakhine Gewalt ausgebrochen war. Rund 80 Prozent der Geflüchteten sind Frauen, Kinder und Babys.

„Die Situation der Geflüchteten verschlechtert sich zusehends. Sie kommen nach Bangladesch mit nichts außer der Kleidung am Leib und haben meist tagelange Fußmärsche hinter sich“, sagt Zia Choudhury, CARE-Länderdirektor in Bangladesch. „In der Region Cox’s Bazar, an der Grenze zu Myanmar, schlafen viele Familien in Feldern und auf schlammigen Wegen. Sie können nirgendwo anders hin. Die Menschen, die aus Rakhine geflohen sind, brauchen dringend sauberes Wasser, Essen, medizinische Versorgung und einen sicheren Schlafplatz.“

Es ist zu erwarten, dass der anhaltende Regen die Situation noch weiter verschlimmern wird. „Die Menschen brauchen so schnell wie möglich stabilere Unterkünfte – aus stärkeren Planen, Bambus und Seilen, die dem Regen standhalten”, so Choudhory.

Hilfsmaßnahmen laufen an, mehr Unterstützung dringend benötigt

Rund 159.000 Menschen leben in Flüchtlingscamps, 229.000 in behelfsmäßigen Notunterkünften und 21.000 in Gastgemeinden. Die Regierung von Bangladesch und die lokalen Behörden kümmern sich um eine erste Versorgung der Neuankommenden. Bengalische Familien, die selbst nur wenig besitzen, nehmen Geflüchtete auf und unterstützen sie ebenfalls so gut sie können.

CARE-Teams sind in Cox’s Bazar rund um die Uhr im Einsatz und verteilen Essenspakete an mehr als 3.500 Menschen. Doch das Ausmaß der Krise ist groß, die Menschen benötigen mehr Unterstützung. Um die Geflüchteten auch in den kommenden Monaten mit dem Nötigsten zu versorgen, werden Spendengelder von mehr als acht Millionen Euro benötigt.

CARE arbeitet seit 1949 in Bangladesch. In der Region Cox’s Bazar, wo die meisten Menschen Zuflucht gefunden haben, setzt sich CARE seit vielen Jahren für Ernährungssicherheit, Krisenprävention sowie die Stärkung von Frauen ein und leistet Nothilfe. In den letzten fünf Jahren hat CARE in Bangladesch mehr als 450.000 Menschen mit überlebensrettender Hilfe erreicht.