CARE Jahresbericht 2018: 10 Jahre humanitäre Hilfe

10 Jahre nach der Gründung von CARE Luxemburg konzentriert sich die Hilfe in besonderem Maße auf den Schutz, die Gesundheitsversorgung und die Ernährung von Frauen, Mädchen und Kindern.

Mit der Veröffentlichung des Jahresberichtes 2018 verweist CARE Luxemburg auf die zentrale Rolle, die Frauen, Mädchen und Kleinkinder für die weltweite humanitäre Hilfe und Armutsbekämpfung der Organisation spielen. "Sie sind einerseits ein Schwerpunkt unserer humanitären Arbeit, da wir wissen, dass gerade Frauen und Mädchen in Krisenregionen mehr Schutz und mehr Hilfe brauchen. Wenn Lebensmittel knapp werden, sind es Mädchen und Mütter, die zuletzt essen. Wenn das Geld fehlt, um Kinder zur Schule zu schicken, müssen meist die Mädchen zu Hause bleiben. Andererseits sind sie in besonderem Maße ein Garant und eine Säule erfolgreicher Hilfe. Eine Frau, die wir befähigen, sich aus der Armut zu befreien, erreicht das Gleiche für ihre Familie und wird Akteurin des Wandels für ihre ganze Gemeinschaft", erklärt der luxemburgische CARE-Präsident Robert Schadeck.

So konnte CARE Luxemburg im vergangenen Jahr in der Not- und Katastrophenhilfe 214.000 Menschen erreichen. In der langfristigen Bekämpfung von Armut und Hunger waren es fast 94.000 Menschen die direkte Hilfe aus Luxemburg erhielten.

"Dabei widmeten sich 60 Prozent unserer Hilfsprojekte der medizinischen Versorgung von Schwangeren und Neugeborenen, sowie einer Verbesserung ihrer Ernährung", ergänzt der CARE-Direktor Frédéric Haupert. Weitere 28 Prozent der Hilfsprojekte nahmen sich dem Schutz von Mädchen und Frauen vor sexualisierter Gewalt in Krisen und Katastrophengebieten an oder schafften, wie dies im Irak, in Jordanien, im Tschad oder im Niger der Fall war, geschützte Räume für Kinder. "Hier können traumatisierte Kinder psychologisch behandelt und die entwurzelten Kinder des Krieges zumindest einige Stunden pro Tag einfach spielen und Kind sein", erläutert Frédéric Haupert.

Die lebenswichtige Hilfe ist immer auch ein Kampf gegen das Vergessen

Die CARE-Hilfe wurde im zurückliegenden Jahr immer wieder auch zu einem Wettlauf gegen das Vergessen. Dabei ging es der Hilfsorganisation oft darum, darauf hinzuweisen, dass eine Vielzahl der größten humanitären Katastrophen in der Öffentlichkeit kaum auf Interesse stoßen. Die humanitäre Tragödie im Jemen, der Hunger in Haiti, die Krise im Tschad sind nur wenige Beispiele.

Aber auch in den Krisen selbst, kämpft CARE darum, auf die Bedürfnisse von Überlebenden sexualisierter Gewalt, von schwangeren Frauen und von Mädchen angemessen reagieren zu können und ihnen über die eigene Hilfe hinaus Gehör zu verschaffen.

"Gerade in akuten humanitären Krisen wird immer noch zu oft davon ausgegangen, dass Mädchen und schwangere Frauen, die gleichen hygienischen, medizinischen oder Schutzbedürfnisse haben, wie der Rest der Bevölkerung. Die Konsequenzen sind dramatisch für die Würde aber auch für die Überlebenschancen," stellt Frédéric Haupert fest.

Die inzwischen in Europa sehr lebhaft geführte öffentliche Debatte um den Klimawandel droht darüber hinaus jene vergessen zu machen, die bereits jetzt unter den dramatischen Veränderungen leiden: Familien, die in Naturkatastrophen ihr Zuhause verlieren; Kinder, die hungern; Bauern, die keine Ernte mehr einfahren können. Für sie alle leben wir längst in einer Klimakrise, in der sie jetzt akute Hilfe brauchen, um sich anzupassen und zu überleben.

Das Engagement aus Luxemburg

2018 haben sich das luxemburgische Ministerium für humanitäre Angelegenheiten und Entwicklungskooperation (MAEE), zahlreiche private Spender, Gemeinden, Vereine, Schulen und Unternehmen diesem Vergessen entgegengestellt und CARE unterstützt. Darüber hinaus konnte CARE erstmals mit der Förderung des Ministeriums für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung (MECDD) im Niger und in Laos Projekte zur Anpassung der Ärmsten an die Folgen des Klimawandels realisieren.

"Insgesamt haben im vergangenen Jahr über 1.000 Menschen CARE Luxemburg zum ersten Mal unterstützt. Dieses gestiegene Vertrauen macht uns stolz und ist uns ein Ansporn. Vielen Dank.", schließt Robert Schadeck.

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